GSV: GSV Oldenburg gewinnt 1. Preis beim Inklusionspreis Niedersachsen

Der Gehörlosen-Sportverein Oldenburg wurde gestern mit dem 1. Preis des Inklusionspreises Niedersachsen in der Kategorie Ehrenamt ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Hannover statt, bei der der Sozialverband Deutschland (SoVD) Niedersachsen und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen herausragendes Engagement für gleichberechtigte Teilhabe würdigten.

Mit dem Preis werden Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die beispielhaft für gelebte Inklusion stehen – also für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Der Gehörlosen-Sportverein Oldenburg überzeugte die Jury durch sein langjähriges und vielfältiges Engagement, das Menschen mit Hörbehinderung sportliche Teilhabe ermöglicht und gleichzeitig Brücken in die hörende Welt baut.

„Diese Auszeichnung gilt allen Engagierten“

Andre Danke, 1. Vorsitzender des Gehörlosen-Sportvereins Oldenburg, zeigte sich tief geehrt über die Auszeichnung:
„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, uns ehrenamtlich im Sport zu engagieren. Diese Anerkennung gilt nicht nur unserem Verein, sondern vor allem den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement so viel bewegen. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.“

Seit 2017 ist Andre Danke Mitglied im Verein, seit 2018 steht er als 1. Vorsitzender an der Spitze. In dieser Zeit hat er zahlreiche Projekte initiiert und erfolgreich umgesetzt. Besonders am Herzen liegt ihm die Förderung und Unterstützung der ehrenamtlich Tätigen im Verein, denen er unter anderem mit jährlichen Workshops Raum für Austausch, Weiterbildung und Motivation bietet. Unter seiner Leitung ist der Verein von 83 Mitgliedern im Jahr 2018 auf heute 240 Mitglieder gewachsen.

„Mit dieser Auszeichnung möchten wir auch andere Gehörlosen-Sportvereine ermutigen, weiterzumachen und sich die verdiente Anerkennung für ihre großartige Arbeit zu holen. Solche Initiativen müssen gesehen, gewürdigt und unterstützt werden“, betonte Danke.

Gemeinsam zur Preisverleihung

Zur Preisverleihung reiste eine kleine Delegation des Vereins nach Hannover: Andre Danke (1. Vorsitzender), Tania Danke (Öffentlichkeitsarbeit), Nadina Schan (seit März 2025 2. Vorsitzende), sowie Monika und Peter Schan, die sich ehrenamtlich im Verein engagieren.

Nadina Schan äußerte sich bewegt:
„Andre Danke bringt den Sportverein in den Fokus. Es war eine tolle Veranstaltung und es ehrt mich sehr, für den Verein ehrenamtlich tätig zu sein. Es ist ein unglaubliches Gefühl, für das Engagement gewürdigt zu werden.“

Auch Monika Schan, die im Schwimmprojekt mitarbeitet, zeigte sich gerührt:
„Als Andre mich gefragt hat, ob ich beim Schwimmkurs unterstützen möchte, habe ich nicht lange gezögert, ja zu sagen. Dass er uns beide dann auch zur Preisverleihung mitgenommen hat, war ein starkes Zeichen der Wertschätzung. Andre denkt nicht nur an sich oder den Verein, sondern bezieht die ehrenamtlich Engagierten mit ein. Ich bin stolz auf ihn.“

Peter Schan berichtete ebenfalls von seinen Eindrücken: „Für mich war es etwas ganz Besonderes, an der Preisverleihung teilzunehmen. Dieses Erlebnis wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, und ich bin stolz, unseren Verein bei dieser Auszeichnung vertreten zu haben. Die beeindruckende Atmosphäre hat mir erneut gezeigt, wie wichtig unser Engagement ist. Das motiviert mich, mich auch künftig aktiv einzubringen und den Verein weiter zu unterstützen.“

Tania Danke (Schriftführerin und Öffentlichkeitsarbeit): „Es ist eine große Ehre, dass der 1.Preis im Bereich Ehrenamt an den GSV Oldenburg geht. Hier geschieht Inklusion andersherum: hörende Menschen werden in die Welt der Gehörlosen inkludiert. Gemeinsam schaffen wir so viel mehr als allein! Ich möchte allen hörenden Menschen Mut machen, uns kennenzulernen und uns zu begleiten. Man wird mit einer großartigen und lustigen Gemeinschaft belohnt!“

Weitere Preisträger und Auszeichnung der Inklusion

Den zweiten Platz in der Kategorie Ehrenamt belegte der Musikverein Langen-Gersten, der durch gemeinsames Musizieren von Kindern mit und ohne Behinderung einen wertvollen Beitrag zur Inklusion leistet. Platz drei ging an das Projekt „3000 Schritte für die Gesundheit“ des Turnvereins Bunde.

Im Bereich Medien wurde der NDR-Journalist Jonas Kühlberg für seinen Beitrag über die inklusive Kunsthochschule Ottersberg mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Weitere Preise gingen an Julia Pennigsdorf vom Evangelischen Pressedienst sowie RTL-Journalist Philipp Baumhöfner. In der Kategorie Sport wurden die Rollstuhl-Sportgemeinschaft Hannover ’94, die inklusive Kampfsportgruppe des TuS Glarum und der Verein Blau-Weiss Buchholz geehrt.

Inklusion braucht Sichtbarkeit

Die Auszeichnungen wurden von Dr. Christine Arbogast, Staatssekretärin im niedersächsischen Sozialministerium, überreicht. In ihrer Ansprache sagte sie: „Es geht bei der Auszeichnung darum, Inklusion sichtbarer zu machen, in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und anhand der hervorragenden Beispiele zu zeigen, wie Inklusion gelebt werden kann. Gerade in diesen oft nicht einfachen Zeiten sollte unsere Antwort im Sinne aller mehr Zusammenhalt, mehr Inklusion, sein.“

Pressemitteilung SoVD

27.06.2025

Gute Beispiele für mehr TeilhabeSoVD und LSB verleihen Inklusionspreis Niedersachsen

Hannover. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) Niedersachsen und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen haben gemeinsam ihren Inklusionspreis verliehen. Damit zeichnen die beiden Verbände besonders hervorragende Leistungen und Projekte rund um das Thema gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung aus. Gewinner in der Kategorie Medien ist der NDR-Journalist Jonas Kühlberg mit seinem Bericht über die Hochschule Ottersberg, die es Menschen mit Behinderung ermöglicht, Kunst zu studieren. In der Kategorie Ehrenamt belegt der Gehörlosen-Sportverein Oldenburg e.V. den ersten Platz. Im Bereich Sport wurden die Rollstuhl-Sportgemeinschaft Hannover ’94, die inklusive Kampfsportgruppe des TuS Glarum e.V. und der Blau-Weiss Buchholz e.V. mit seinem breiten inklusiven Angebot ausgezeichnet. Überreicht wurden die Preise von Dr. Christine Arbogast, niedersächsische Staatssekretärin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

Im Rahmen der Preisverleihung in der Akademie des Sports in Hannover am heutigen Freitag zeichneten SoVD und LSB gemeinsam mit der Staatssekretärin vorbildliches Arbeiten auf dem Weg zu einem inklusiven Niedersachsen aus. „Leider ist Inklusion in unserer Gesellschaft noch keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger sind die Beiträge und Projekte unserer Preisträger*innen. Sie zeigen, dass Ideen und Initiativen funktionieren – oft braucht es nur mehr Mut und weniger Barrieren in den Köpfen“, so Dirk Kortylak (SoVD-Vorstand) und Reinhard Rawe (LSB-Vorstandsvorsitzender).

Den zweiten Platz in der Kategorie Medien belegt Julia Pennigsdorf vom Evangelischen Pressedienst mit ihrer Reportage „Inklusion gehört ins reale Leben“ über die Jugendherberge Goslar. Der RTL-Journalist Philipp Baumhöfner erhält für seinen Fernsehbeitrag über ein blindes Elternpaar mit einem sehenden Kind den dritten Preis.

In der Kategorie Ehrenamt folgt auf dem zweiten Platz der Musikverein Langen-Gersten e.V., in dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam musizieren. Bronze geht an das Projekt „3000 Schritte für die Gesundheit“ des Turnvereins Bunde e.V.

„Diese tollen Projekte und Vereine aus Niedersachsen sind großartig und wichtig. Sie zeigen, Veränderung geht, wenn man sie will. Aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Die Politik muss das Thema viel stärker in den Fokus nehmen und wir als Gesellschaft müssen offener sein und Inklusion leben“, betont Kortylak.

„Unsere Preisträger*innen sind Vorbilder und deshalb braucht es auch diesen Preis. Er zeigt: Inklusion lohnt sich, weil wir alle davon profitieren und Vielfalt stark macht“, ergänzt Rawe.

Und die Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast macht deutlich: „Es geht bei der Auszeichnung darum, Inklusion sichtbarer zu machen, in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und anhand der hervorragenden Beispiele zu zeigen, wie Inklusion gelebt werden kann. Gerade in diesen oft nicht einfachen Zeiten, sollte unsere Antwort im Sinne aller mehr Zusammenhalt, mehr Inklusion, sein.“

Der Inklusionspreis Niedersachsen ist mit insgesamt 19.000 Euro dotiert.