Petanque: GSN Spartentagung „Pétanque“ in Oldenburg

Am 18. Oktober 2025 fand im Haus der Jugend in Oldenburg die Spartentagung „Pétanque“ des Gehörlosen-Sportverbandes Niedersachsen (GSN) statt. Neben Berichten und Diskussionen stand die Neuwahl des Fachwartes auf der Tagesordnung. Der bisherige Fachwart Gerd Blickwede wurde einstimmig wiedergewählt und bedankte sich für das Vertrauen der Anwesenden.

Ein zentrales Thema der Tagung war die Diskussion über die Anträge des GSV Bremen und des GSV Oldenburg.

  • Der GSV Oldenburg stellte den Antrag, dass hörende Spielerinnen und Spieler bei den Landesmeisterschaften teilnehmen dürfen, ihre Ergebnisse jedoch nicht in die Wertung einfließen sollen. Ziel des Antrags sei es, den Spaß am Spiel zu fördern und mehr Teilnehmende zu gewinnen.
  • Der GSV Bremen hingegen beantragte, dass hörende Personen grundsätzlich nicht mitspielen dürfen.

Es entwickelte sich eine intensive und sachliche Diskussion über beide Positionen.
André Danke, 1. Vorsitzender des GSV Oldenburg und Antragsteller, betonte:

„Hörende haben keinerlei Vorteile und wissen, dass ihre Spiele – egal ob gewonnen oder verloren – nicht gewertet werden. Es ist für sie wichtig, Teil eines Teams und der Gehörlosen-Community zu sein. Es geht nicht um Wettbewerbsverzerrung oder Benachteiligung.“

Er verwies zudem darauf, dass die aktuelle Spielordnung des GSN nicht ausdrücklich vorschreibt, dass nur Gehörlose an Landesmeisterschaften teilnehmen dürfen. Eine Präzisierung der Spielordnung soll daher bei der nächsten Tagung erfolgen.

Für das Spieljahr 2026 schlug André Danke vor, dass jeder Mitgliedsverein bis zu zwei hörende Spielerinnen oder Spieler einsetzen darf. Der Fachwart soll je nach Anmeldelage über den Spielmodus entscheiden, etwa nach dem Schweizer System oder in einer Gruppenphase (jeder gegen jeden).
Bei den Endplatzierungen werden hörende Teilnehmende grundsätzlich auf den letzten Plätzen geführt. Sollte die Zahl der Hörenden beispielsweise acht betragen, könne eine separate Gruppe nach dem Schweizer System gebildet werden.

Bei den Teamwettbewerben (Doublette und Triplette) wird ebenfalls außer Wertung gespielt, sobald ein oder mehrere Hörende im Team mitspielen.

Nach ausführlicher Diskussion wurde der Antrag des GSV Oldenburg mit vier Ja-Stimmen und einer Gegenstimme angenommen.

Nach der Abstimmung zeigte sich André Danke erleichtert und sagte:

„Ich freue mich, dass es geklappt hat, und hoffe, dass auch andere Vereine hörende Spieler einsetzen. So können sie sich untereinander austauschen und voneinander lernen.“

Die Tagung endete in einer positiven und kollegialen Atmosphäre. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass mit dieser Entscheidung ein wichtiger Schritt in Richtung Offenheit, Gemeinschaft und Nachwuchsförderung im niedersächsischen Gehörlosen-Pétanque gemacht wurde.